Was den Schnitt von Sträuchern anbelangt, spaltet sich das Gärtnerlager. Manche plädieren für den Winterschnitt, andere wiederum für den Frühjahrs- und Sommerschnitt.
Für den Winterschnitt spricht, dass die Sträucher in einer Ruhephase sind und daher nicht „gestört“ werden. Außerdem siehst Du ohne Blätter den Wuchs besser. Auch wichtig: Du kannst Dir sicher sein, dass sich in den Sträuchern kein Vogelnest mit Jungen befindet! Beachte zudem die landestypischen Rechtsverhältnisse! Auch kannst Du gerade bei immergrünen Gehölzen den Schneedruck verhindern, indem Du Blattmasse verringerst. Frühlingsblühende Sträucher (Forsythie, Deutzie, Flieder, …) schneidest Du aber immer nach der Blüte, sommerblühende Sträucher (Rispenhortensie, Hibiskus, Sommerflieder, …) im zeitigen Frühjahr, das fördert die Bildung von Blütenknospen. (Achtung: Klassische Bauernhortensien bilden schon im Jahr davor ihre Blüten!) Mach aber bitte keinen „Helmschnitt“ (einfach rundum), sondern nimm einzelne Äste ganz an der Basis raus und verjünge so jedes Jahr Deine Sträucher.
Der Sommerflieder hat bei mir inzwischen einen „Sonderstatus“. Jetzt im Herbst schneide ich zumindest alles Verblühte ab, damit er sich nicht selbst aussät, denn er kann leider manchmal schwer zu bändigen sein. Auch wenn er für Schmetterlinge unwiderstehlich ist, unterbinde diesen „invasiven Gesellen“. Der eigentliche Rückschnitt auf ca. 40 cm erfolgt dann erst im Frühjahr.
Für Zwergsträucher wie Spieren, Fingerstrauch, aber auch Lavendel kannst Du im Frühjahr die Handheckenschere verwenden.
Es gibt aber auch Sträucher, da solltest Du Deine Gartenschere lieber stecken lassen und sie einfach wachsen lassen (wenn Du genug Platz hast). Das sind vielfach „Wildsträucher“ wie Kornelkirsche und Felsenbirne, aber auch Magnolie und Zaubernuss.